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Incoterms richtig einsetzen » FCA, DDP & Co. verstehen

Incoterms richtig einsetzen » FCA, DDP & Co. verstehen

Stell dir vor, du hast einen vielversprechenden Auftrag an Land gezogen – der Verkauf deiner Produkte ins Ausland. Doch bevor du die ersten Pakete schnüren kannst, taucht die Frage auf: Wer trägt die Verantwortung, wenn auf dem Weg zum Kunden etwas schiefgeht? Und wer kommt zum Beispiel für die Transportkosten auf? Hier kommen die Incoterms ins Spiel.

Diese Handelsregeln sind dein Schlüssel, um klare Absprachen mit deinen internationalen Geschäftspartnern zu treffen. Sie regeln nicht nur, wer die Transportkosten trägt, sondern auch, wann das Risiko auf den Käufer übergeht. Im internationalen Handel helfen dir die Incoterms, rechtliche Unklarheiten und Missverständnisse zu vermeiden und den Weg für erfolgreiche Geschäfte zu ebnen.

Verstehst du diese Bedingungen richtig, hast du einen entscheidenden Vorteil – du weißt genau, worauf du dich einlässt und kannst mit einem sicheren Gefühl deine Ware weltweit verschicken. Lass uns einen Blick darauf werfen, was Incoterms für dich bedeuten.



Was sind Incoterms?

Bei Incoterms handelt es sich um weltweit anerkannte Vertragsbestimmungen, die konkret für den internationalen Warenhandel entwickelt wurden. Durch die Incoterms soll der Handel von Unternehmen, die in verschiedenen Ländern sitzen, vereinheitlicht und beschleunigt werden.

Als international anerkanntes System von Verkehrschutzbestimmungen wird mit Hilfe der Incoterms bestimmt, wer genau für die Kosten des Transports sowie für die Versicherung des Warenguts verantwortlich ist. Mit Hilfe der Incoterms werden bei internationalen Kauf- bzw. Vertragsverhältnissen also grundsätzlich die Rechte und Pflichten von Verkäufern und Käufern geregelt.

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Einfach gesagt handelt es sich bei Incoterms um einheitliche Vertrags- und Lieferbedingungen, die weltweit anerkannt sind und allen Parteien eines Kaufvertrags eine einheitliche Abwicklung im nationalen und internationalen Handelsgeschäft ermöglichen.

Wofür steht der Begriff?

Incoterms steht für International Commercial Terms, also internationale Handelsklauseln für die Auslegung der handelsüblichen Vertragsformeln.

Rechtliche Grundlage von Incoterms

Incoterms basieren zumeist auf einem sogenannten “Werkvertrag”, durch welchen die Leistung des Verkäufers festgelegt wird. Im Logistik-Bereich kommen Incoterms beispielsweise zum Einsatz, um bei der Versendung von Waren konkrete Rechte und Pflichten zu definieren. Ein Beispiel ist FOB (Free On Board): Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur Verladung der Ware auf ein Schiff, ab dann übernimmt der Käufer.

Incoterms sind keine eigenständigen Gesetze, sondern standardisierte Vertragsklauseln, die freiwillig in Handelsverträgen genutzt werden. Incoterms können in die AGB eines Unternehmens integriert werden, aber sie sind nur verbindlich, wenn beide Vertragsparteien sie ausdrücklich vereinbaren. Sie ergänzen also den Vertrag, ersetzen aber keine gesetzlichen Vorschriften.

Geschichte der Incoterms

Bereits seit 1936 gibt die internationale Handelskammer (International Chamber of Commerce, ICC) die "Incoterms" heraus. Vor ihrer Einführung führten unterschiedliche Handelspraktiken und nationale Regelungen oft zu Streitigkeiten. Incoterms schufen klare, einheitliche Regeln, die weltweit verstanden und angewendet werden können. Seitdem wurden die Incoterms aber regelmäßig angepasst.

Warum gibt es Incoterms?

Incoterms legen fest, wer für die Kosten und Risiken beim Transport von Waren verantwortlich ist, und sie können Missverständnisse vermeiden, indem sie die Verantwortlichkeiten klar aufteilen.

Durch Incoterms werden:

  • klare Regeln für alle Parteien festgehalten,
  • eine Erfüllung aller Pflichten gewährleistet,
  • Rechte und Pflichten für Kosten, Versand und Risiko definiert,
  • Meinungsverschiedenheiten vermieden

Denn durch die beteiligten Vertragsparteien wird der Lieferweg einer Ware in zwei Wegstrecken geteilt und durch die Incoterms wird bestimmt, welche Verpflichtungen die Parteien jeweils eingehen. Dadurch ist bis zur Übergabe der Verkäufer, aber danach der Käufer für die Ware verantwortlich.

 Aufgabe der Incoterms ist die Festlegung von:

  • Risikoverteilung
  • Kostenverteilung
  • Sorgfaltspflichten

zwischen den Partnern des Vertrages. Ziel ist es, rechtliche Komplikationen zu vermindern und damit Missverständnissen oder sogar kostenintensiven Streitigkeiten vorzubeugen.

Außerdem halten Incoterms fest wer:

  • Zoll entrichten muss
  • die Ware versichern und die Kosten tragen muss
  • die Ware verpacken und die Kosten dafür tragen muss
  • den Vertragspartner über was genau informieren muss
  • für die Waren- und Transportdokumente verantwortlich ist
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Vor Abschluss des Kaufvertrages sollten die beteiligten Parteien über die Incoterms informiert sein und diese korrekt anwenden. Kommt es zum Abschluss eines Vertrags, sollte alles schriftlich festgehalten werden. Beide Vertragsparteien müssen im Rahmen des Kaufvertrags auf die Incoterms Bezug nehmen, damit sie zum Vertragsbestandteil werden. An dieser Stelle kann ein Sachverständiger für internationalen Handel hilfreich sein.

Was wird durch Incoterms nicht geregelt?

Incoterms standardisieren hauptsächlich die Lieferbedingungen. Sie regeln daher zum Beispiel nicht:

  • Gerichtsstand
  • Eigentumsübergang
  • Haftungsausschlüsse
  • Zahlungsbedingungen
  • Gewährleistungsansprüche
  • welches Recht angewendet wird

Auch die Folgen bei Verstößen gegen die Incoterms werden durch die Incoterms selbst nicht geregelt.


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Wer bestimmt Incoterms?

Die Festlegung der Incoterms liegt in den Händen der Internationalen Handelskammer (ICC). Diese Organisation, die seit 1919 als Sprachrohr für die globale Wirtschaft fungiert, entwickelt und aktualisiert die Incoterms regelmäßig, um sie den aktuellen Handelsbedingungen anzupassen. Bereits seit 1936 sorgt das Regelwerk für globale Standards in den Lieferbedingungen bei internationalen Geschäften und somit weltweit in Handelsgeschäften für klare Regelungen.

Genehmigt wurde der Einsatz der Incoterms durch die Vereinten Nationen (United Nations, UN). Geschützt werden Incoterms zudem durch das sogenannte WIPO-Abkommen.

Wo sind Incoterms geregelt?

Vorgegeben werden Incoterms durch die International Chamber of Commerce (ICC). Im Geschäftsalltag sollten Incoterms auf der Handelsrechnung erscheinen und in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) erwähnt werden. In Kaufverträgen können zusätzlich individuelle Absprachen rund um die Inhalte der Incoterms verhandelt werden.

Wie verbindlich sind Incoterms?

Incoterms stehen in keinem Gesetz, da es sich dabei um privatrechtliche Vereinbarungen handelt. Es besteht keine Pflicht, die Klauseln in Kaufverträge mit aufzunehmen und ohne die Incoterms gelten die gesetzlichen Regelungen.

Das heißt:

  • beim nationalen Handel gelten das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) und das Handelsgesetzbuch (HGB)
  • beim internationalen Handel gilt das Europäische Recht oder das Kaufrecht der Vereinten nationen (United Nations Convention on Contracts for the International Sale of Goods, CISG)

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Produkte weltweit anzubieten ist eine einzigartige Möglichkeit, allerdings ist beim internationalen Versand einiges zu berücksichtigen.

Zum Beispiel: Was darf man überhaupt ins Ausland schicken? Wie ist die Einfuhrumsatzsteuer geregelt? Welche Verpackungen eignen sich am besten? Was ist beim Zoll zu berücksichtigen? Diese und weitere Fragen beantworten wir dir in unserem Blogbeitrag zum internationalen Versand.

Wie viele Incoterms gibt es?

Aktuell gibt es 11 Incoterms, die in der 2020er-Version der Internationalen Handelskammer festgelegt wurden. Diese Handelsbedingungen decken verschiedene Aspekte des internationalen Warentransports ab und werden in zwei Hauptkategorien unterteilt: solche, die für alle Transportarten gelten, und solche, die speziell für den See- und Binnenwassertransport entwickelt wurden.

Jede Klausel regelt genau, welche Pflichten, Kosten und Risiken Käufer und Verkäufer übernehmen. Im Folgenden findest du eine Liste aller aktuellen Incoterms, die dir als Grundlage für deine internationalen Handelsverträge dienen können.

In welchem Turnus werden Incoterms erneuert?

Alle zehn Jahre werden die Incoterms von der internationalen Handelskammer überarbeitet. Beteiligt sind daran der ICC mit Mitgliedern aus 130 Ländern, wozu neben Unternehmen auch Industrie- und Handelskammern sowie internationale Anwaltskanzleien zählen.

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Käufer und Verkäufer haben die Möglichkeit, sich auch auf eine ältere Version der Incoterms zu verständigen. Allerdings wird empfohlen, immer die neueste Version der Regelungen zu nutzen.

Welche Incoterms sind aktuell gültig?

Die neueste Version der Incoterms bzw. Lieferbedingungen sind die Incoterms 2020, die seit dem 1. Januar 2020 Anwendung finden.

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Für den internationalen Handel benötigst du eine Identifikationsnummer beim Zoll, die sogenannte EORI-Nummer. Die Economic Operators Registration and Identification Number (Registrierungs- und Identifizierungsnummer für Wirtschaftsbeteiligte) ist eine Nummer in der Europäischen Union (EU), die der Registrierung und Identifizierung gilt und durch die Zollbehörden vergeben wird. Diese europaweit einheitliche Kennnummer erleichtert den internationalen Handel, da Zollbehörden anhand der Nummer einfacher erkennen können, wer Waren verschickt.

FCA, DAP, FOB, CIF oder EXW – Liste der Incoterms

Wenn es um den internationalen Handel geht, sind die richtigen Incoterms entscheidend. Begriffe wie FCA, DAP, FOB, CIF und EXW gehören zu den am häufigsten verwendeten Klauseln und regeln, wer für Transport, Versicherung und Risiken verantwortlich ist. Diese Incoterms decken verschiedene Szenarien ab, von der Abholung der Ware direkt beim Verkäufer bis hin zur Lieferung an einen vereinbarten Bestimmungsort. Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, findest du hier eine Liste der Incoterms und ihre Bedeutung für deine Handelsgeschäfte.

Was sind die 11 Incoterms?

Folgende 11 Klauseln bzw. Incoterms sind derzeit gültig:

CFR – Cost and Freight (Kosten und Fracht)

Beim Incoterm CFR ist die Lieferung durch den Verkäufer erfolgt, sobald sich die Ware an Bord des Schiffes befindet. Der Verkäufer muss die Ware auf seine Kosten verpacken, zur Ausfuhr freimachen und er trägt die Kosten der Beförderung bis zum benannten Bestimmungshafen. CFR eignet sich nur für den Transport per See- oder Binnenschifffahrt, allerdings nicht für den Transport per Container. Denn dabei wird die Ware an den Frachtführer übergeben, bevor sie sich auf dem Schiff befindet. Für diesen Transport kommt CPT zum Einsatz.

CIF – Cost, Insurance and Freight (Kosten, Versicherung und Fracht)

Auch CIF ist eine Klausel, die für den See- oder Binnenschifffahrtstransport Anwendung findet, aber für den Containertransport nicht geeignet ist. Der Verkäufer muss die Waren auf eigene Kosten verpacken, zur Ausfuhr freimachen und die Lieferung bis an Bord des Schiffes durchführen. Neben den Transportkosten, die bis zum benannten Bestimmungshafen anfallen, muss der Verkäufer zusätzlich auf eigene Kosten einen Transportversicherungsvertrag abschließen.

CIP – Carriage, Insurance Paid to (Frachtfrei versichert)

Durch den Verkäufer muss die Ware verpackt und zur Ausfuhr freigemacht werden, sowie die Lieferung an einen von ihm benannten Frachtführer erfolgen und er hat die Frachtkosten zu übernehmen, die für die Beförderung bis zum benannten Bestimmungsort berechnet werden. Zusätzlich ist ein Transportversicherungsvertrag auf eigene Kosten abzuschließen. CIP kann für alle Transportarten angewendet werden.

CPT – Carriage Paid To (Frachtfrei)

CPT ist ebenfalls ein Incoterm, der sich für alle Transportarten eignet. Hierbei ist es die Aufgabe des Verkäufers, die Ware an einen von ihm benannten Frachtführer zu liefern und die Frachtkosten zu tragen, die für den Transport der Ware bis zum Bestimmungsort anfallen. Außerdem muss er die Ware verpacken und diese zur Ausfuhr freimachen.

DAP – Delivered at Place (Geliefert benannter Ort)

Beim Incoterm DAP muss der Verkäufer die Ware so am Bestimmungsort zur Verfügung stellen, dass sie auf dem ankommenden Beförderungsmittel entladebereit ist. Der Verkäufer muss die Ware zur Ausfuhr, aber nicht zur Einfuhr freimachen. DAP eignet sich für alle Transportarten, aber insbesondere dann, wenn innerhalb eines Warentransports mehrere Transportmittel zum Einsatz kommen.

DDP – Delivered Duty Paid (Geliefert verzollt)

Der Incoterm DDP entspricht der Maximalverpflichtung des Verkäufers. Hierbei muss der Verkäufer:

  • alle Kosten tragen
  • alle Risiken tragen
  • die Ware zur Einfuhr freimachen
  • die Ware zur Ausfuhr freimachen
  • am Bestimmungsort auf dem Beförderungsmittel unentladen abliefern

DPU – Delivered at Place Unloaded (Geliefert benannter Ort entladen)

Der Verkäufer muss die Ware lediglich zur Ausfuhr, aber nicht zur Einfuhr freimachen. Sobald die Ware vom ankommenden Beförderungsmittel entladen und dem Käufer an einem benannten Bestimmungsort zur Verfügung gestellt wurde, hat der Verkäufer seine Verpflichtung erfüllt.

Zudem trägt der Verkäufer sämtliche Kosten und Risiken zur Beförderung bis hin zum Bestimmungsort, was die Entladekosten mit einschließt. Außerdem ist durch den Verkäufer sicherzustellen, dass ein Entladen der Waren am Zielort möglich ist. DPU eignet sich für alle Transportarten und kommt oft zum Einsatz, wenn es innerhalb eines Warentransports mehrere Transportmittel gibt.

FAS – Free Alongside Ship (Frei Längsseite Schiff)

Diese Incoterm Klausel ist nur anwendbar für den Transport per See- oder Binnenschifffahrt. Hierbei besteht die Verpflichtung für den Verkäufer darin, die Ware auf eigene Kosten zu verpacken und zu dem Verschiffungshafen zu bringen, den der Käufer genannt hat. Sobald die Ware längsseits des Schiffs im benannten Hafen gebracht wurde, gilt die Lieferung als erfolgt.

FCA – Free Carrier (Frei Frachtführer)

Bei den Incoterms bedeutet FCA, dass der Verkäufer dazu verpflichtet ist, die Ware an den Lieferort zu bringen, der durch den Käufer bestimmt wurde. Der Verkäufer ist zuständig für die Warenprüfung, die Verpackung und die Freimachung der Ware zur Ausfuhr, wofür er auch die Kosten trägt. Allerdings ist der Käufer dann zuständig für den Haupttransport. Während die Klausel FCA auf alle Transportarten anwendbar ist, eignet sie sich sehr gut für den Transport per Container.

FOB – Free on Board (Frei an Bord)

Der Incoterm FOB eignet sich nur für den See- oder Binnenschifffahrtstransport. Sobald die Ware an Bord des Schiffes im benannten Verschiffungshafen liegt, hat der Verkäufer seine Lieferverpflichtung erfüllt. Dabei erfolgt die Verpackung der Ware und die Freimachung zur Ausfuhr auf Kosten des Verkäufers.

Befindet sich die Ware bereits an Bord des Schiffes oder wurde dem Frachtführer übergeben, eignet sich FOB nicht. Warum ist FOB für Containersendungen nicht geeignet? Bei Containersendungen wird die Ware an den Frachtführer übergeben, bevor sie sich an Bord des Schiffes befindet. Dann muss CPT zum Einsatz kommen.

EXW – Ex Works (Ab Werk)

Als Abholklausel bestimmt der Incoterm EXW lediglich, dass der Verkäufer dazu verpflichtet ist, die Produkte an einem benannten Ort zur Abholung bereitzustellen, sodass er keine Transportkosten hat. Der Verkäufer muss die Waren lediglich verpacken und kennzeichnen, aber nicht verladen oder zur Ausfuhr freimachen. Da EXW die Ausfuhrpflichten oft dem Käufer überlässt, der aber ohne Informationen nicht tätig werden kann, ist EXW ungeeignet, wenn zum Beispiel im Exportland nur der Exporteur Ausfuhranmeldungen vornehmen darf.

Einteilung der Incoterms

Incoterms werden auf zwei Arten klassifiziert: Nach Transportarten oder nach Art der Abwicklung.

Bei den Transportarten wird weiterhin unterschieden nach:

  • Schiffsklauseln bzw. Klauseln, die nur für den Schiffstransport gelten, dazu gehören: FAS, FOB, CFR und CIF.
  • Klauseln, die für jede Art des Transportmittels gelten, also: CIP, CPT, DAP, DDP, DPU und EXW.

Bei der Einteilung nach der Art der Abwicklung wird in vier verschiedene Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe E: Abholklauseln (EXW)
  • Gruppe F: Absendeklauseln ohne Kostenübernahme für den Haupttransport vom Verkäufer (FAS, FCA, FOB)
  • Gruppe C: Absendeklauseln mit Kostenübernahme für den Haupttransport vom Verkäufer (CFR, CIF, CIP, CPT)
  • Gruppe D: Ankunftsklauseln (DAP, DDP, DPU)

Die Kosten- und Risikotragung (der sogenannte Gefahrenübergang) ist innerhalb jeder Gruppe nach dem gleichen Grundprinzip ausgestaltet. Außerdem steigen mit jeder Gruppe die Pflichten des Verkäufers, während die Pflichten des Käufers dementsprechend sinken.

In der E-Gruppe der Incoterms gehen bereits ab der Bereitstellung der Ware am benannten Ort die Risiken und Kosten auf den Käufer über.

Bei der F-Gruppe trägt der Käufer die Kosten des Haupttransports, wobei die Gefahr bzw. das Risiko der Ware mit der Warenübergabe an den Frachtführer auf ihn übergeht.

Die C-Gruppe der Incoterms zeichnet sich dadurch aus, dass der Verkäufer die Kosten für den Haupttransport trägt, die Gefahr bzw. die Verantwortung aber schon mit der Warenübergabe an den Frachtführer auf den Käufer übergeht.

Bei allen Klauseln der Gruppe D trägt der Verkäufer sämtliche Risiken und Kosten, bis die Ware an einem benannten Bestimmungsort eintrifft.

Wie wählt man den richtigen Incoterm?

Bei der Auswahl des Incoterms sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, zum Beispiel dass:

  • die Pflichtenverteilung für beide Seiten passend ist
  • sich die Klausel für das gewählte Transportmittel eignet
  • für Verkäufer und Käufer ggf. unterschiedliche Kosten entstehen Modifikationen an den Regelungsinhalten möglich sind, aber diese eindeutig erfolgen müssen.
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Wesentlich für die Umsetzung der Incoterms ist ein Liefer- bzw. Bestimmungsort. Ist der unklar, kann das zu rechtlichen Unsicherheiten oder Missverständnissen führen. Der Lieferort sollte also so ausdrücklich und konkret wie möglich benannt werden. Das kann je nach angewandter Klausel entweder eine Adresse des Hafens, eines Werks, eines Spediteurs oder des Kunden sein.

Wann ist welcher Incoterm zu verwenden?

Wähle den Incoterm basierend auf den Transportbedingungen, der Risikobereitschaft und den logistischen Fähigkeiten beider Parteien. EXW ist sinnvoll, wenn der Käufer den gesamten Transport organisiert, FOB und CIF sind typisch für Seetransporte, bei denen der Verkäufer bis zum Verschiffungshafen verantwortlich ist. DAP und FCA eignen sich für multimodale Transporte, wenn der Verkäufer die Lieferung bis zu einem bestimmten Ort oder Frachtführer übernimmt.

Welche Incoterms werden innerhalb Deutschlands verwendet?

Innerhalb Deutschlands werden Incoterms selten verwendet, da sie primär für den internationalen Handel konzipiert sind. In nationalen Geschäften nutzt man oft spezifische deutsche Handelsbedingungen.

Welche Incoterms nutzt man bei Dienstleistungen?

Bei Dienstleistungen werden Incoterms normalerweise nicht verwendet, da sie speziell für den physischen Warenverkehr entwickelt wurden. Dienstleistungen erfordern andere vertragliche Regelungen, die den Umfang, die Ausführung und die Zahlung der erbrachten Leistungen abdecken. Stattdessen können Service Level Agreements (SLAs) oder andere dienstleistungsspezifische Verträge genutzt werden, um Verantwortlichkeiten und Bedingungen festzulegen.

Welche Incoterms für Luftfracht?

Für den Luftfrachtverkehr sind die folgenden Incoterms besonders geeignet:

  • EXW: Der Verkäufer stellt die Ware am eigenen Standort bereit, der Käufer organisiert den gesamten Lufttransport.
  • FCA: Der Verkäufer liefert die Ware an einen benannten Frachtführer, der für den Lufttransport zuständig ist.
  • CPT: Der Verkäufer übernimmt die Kosten bis zum Bestimmungsort, der Käufer trägt das Risiko ab Übergabe an den ersten Frachtführer.
  • CIP: Wie CPT, aber der Verkäufer sorgt zusätzlich für die Versicherung während des Transports.

Diese Incoterms regeln die Verantwortlichkeiten und Risiken beim Luftfrachttransport klar und sind daher in der Praxis weit verbreitet.

Welche Incoterms für Seefracht?

Für den Seefrachtverkehr sind folgende Incoterms besonders relevant:

  • FAS: Der Verkäufer liefert die Ware bis zur Seite des Schiffs im Verschiffungshafen, der Käufer übernimmt ab diesem Punkt.
  • FOB: Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur Verladung der Ware auf das Schiff, der Käufer ab diesem Zeitpunkt.
  • CFR: Der Verkäufer bezahlt die Transportkosten bis zum Bestimmungshafen, der Käufer trägt die Risiken ab dem Verschiffungshafen.
  • CIF: Wie CFR, aber der Verkäufer schließt zusätzlich eine Versicherung für den Transport ab.

Diese Incoterms sind speziell für den See- und Binnenwasserstraßentransport ausgelegt und werden oft in internationalen Handelsverträgen verwendet.

Welche Incoterms werden am meisten genutzt?

Zu den am häufigsten genutzten Incoterms gehören:

  • EXW (Ex Works): Der Käufer übernimmt fast alle Kosten und Risiken, der Verkäufer stellt die Ware lediglich auf seinem Gelände bereit.
  • FOB (Free On Board): Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur Verladung auf ein Schiff, der Käufer übernimmt ab diesem Punkt.
  • CIF (Cost, Insurance and Freight): Der Verkäufer übernimmt die Kosten und Risiken bis zum Bestimmungshafen, inklusive Versicherung.
  • DAP (Delivered At Place): Der Verkäufer trägt die Verantwortung bis zur Ankunft der Ware am benannten Zielort, jedoch ohne Entladung.

Diese Incoterms sind in vielen internationalen Handelsverträgen Standard, da sie eine klare Aufteilung der Pflichten ermöglichen.

Welche Incoterms sind wichtig für Online-Händler?

Für Online-Händler, die international versenden wollen, sind verschiedene Incoterms von Bedeutung. Der Incoterm EXW (Ex Works) verbietet zum Beispiel, den Preis für ein Produkt zu erhöhen, um damit die Versandkosten decken zu können.

Der im E-Commerce meistgenutzte Incoterm ist DAP, also Delivered at Place (Geliefert benannter Ort). Der Verkäufer trägt hier das Risiko und die Kosten bis zur Ankunft der Ware am vereinbarten Bestimmungsort, wobei der Käufer aber etwaig anfallende Import- oder Zollkosten trägt.

Für Online-Händler, die international versenden, sind zusammengefasst diese Incoterms besonders relevant:

  • EXW: Der Käufer organisiert den gesamten Versandprozess ab dem Standort des Verkäufers, was häufig bei kleinen, spezialisierten Online-Shops vorkommt.
  • DAP: Der Verkäufer trägt die Verantwortung und Kosten bis zur Lieferung an die Haustür des Kunden, eine häufige Wahl bei Direktversand.
  • CPT: Der Verkäufer organisiert und bezahlt den Versand bis zum Bestimmungsort, was bei internationalen Lieferungen genutzt wird.
  • DDP: Der Verkäufer übernimmt alle Kosten, einschließlich Zölle und Steuern, was den Kauf für internationale Kunden erleichtert.

Diese Incoterms ermöglichen es Online-Händlern, klar definierte Lieferbedingungen anzubieten und damit den internationalen Handel reibungsloser zu gestalten.

Zudem können Incoterms in Verbindung mit dem deutschen Verpackungsgesetz (VerpackG) relevant sein. Dabei gilt, dass der Hersteller oder Inverkehrbringer von Verpackungen diese lizenzieren muss. Beim internationalen Versand ist das die Vertragspartei, die beim Grenzübergang die rechtliche Verantwortung für die Ware innehat und somit das Verlustrisiko trägt.

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Incoterms in Kaufverträgen

Incoterms alleine bilden keinen vollständigen Kaufvertrag, sondern regeln lediglich einige primäre Pflichten. Mit einem Kaufvertrag werden zusätzliche Regelungen getroffen, die Incoterms nicht abdecken, zum Beispiel Zahlungsbedingungen oder die Rechtsfolgen eines Vertragsbruchs.

Zudem gelten die Pflichten der Incoterm Klauseln nur im Verhältnis von Verkäufer und Käufer und nicht gegenüber anderen Parteien. Wenn also im Kaufvertrag übernommene Pflichten anderweitig ausgeführt werden sollen, sind zusätzliche Verträge (z. B. mit Spediteuren) zu schließen.

Wie werden Incoterms Bestandteil eines Kaufvertrages?

Incoterms sind nur dann gültig, wenn sie explizit im Kaufvertrag erwähnt bzw. vereinbart werden. Außerdem muss aufgeführt werden, welche Version der Incoterms Anwendung findet. Finden beispielsweise die Incoterms 2020 Anwendung, sollte das so im Kaufvertrag aufgeführt werden:

“Incoterms 2020 rules by the International Chamber of Commerce (ICC)”

Für dich als Online-Händler bedeutet das, dass du die Incoterms in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen aufführen musst. Es sollten dann nur die hier aufgeführten Klauseln Anwendung finden und diese sollten von dem von dir gewählten Versanddienstleister unterstützt werden.

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Incoterms gelten als Standardlieferklauseln und können daher in Verträgen durch die gewährte Vertragsfreiheit noch genauer angepasst werden. Sämtliche Anpassungen müssen klar gekennzeichnet werden, wobei sich diese nicht auf die Kernregelungen der Incoterms beziehen und somit keine Veränderungen an zum Beispiel Ein- oder Ausfuhrpflichten vorgenommen werden.

Wann muss man eine Rechnung stellen bei Incoterms?

Bei den Incoterms hängt der Zeitpunkt der Rechnungsstellung nicht direkt von den Klauseln selbst ab, sondern von den vertraglichen Vereinbarungen zwischen Käufer und Verkäufer. Typischerweise wird die Rechnung gestellt, sobald die vereinbarte Leistung erbracht ist, z.B. bei EXW nach Bereitstellung der Ware oder bei FOB nach Verladung auf das Schiff. Es ist wichtig, dass die Rechnungsstellung den im Vertrag festgelegten Zahlungsbedingungen entspricht, unabhängig vom verwendeten Incoterm.

Rechtssicher als Mitglied des Händlerbunds

Als Online-Händler stehst du, ganz gleich ob beim nationalen oder internationalen Handel, vor täglichen Herausforderungen. Als Mitglied des Händlerbunds bist du dabei rechtlich stets auf der sicheren Seite. Während du dich um dein Tagesgeschäft kümmerst, liefern wir dir unter anderem abmahnsichere Rechtstexte inklusive Update-Service, eine professionelle Rechtsberatung, eine hilfreiche Shop-Tiefenprüfung oder auch Vertretung im Abmahnfall.

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Fazit

Mit dem Verständnis der Incoterms hast du ein weltweit gültiges Werkzeug in der Hand, um deine internationalen Geschäfte sicher und effizient abzuwickeln. Wie du Verantwortung, Kosten und Risiken im Transport klar verteilen kannst, hilft dir dabei, Missverständnisse und unerwartete Kosten zu vermeiden. Ob du den gesamten Versand selbst organisierst oder dem Käufer die Logistik überlässt, die richtige Wahl des Incoterms schützt dich vor unangenehmen Überraschungen.

Besonders im E-Commerce, wo die schnelle und zuverlässige Lieferung entscheidend ist, bieten dir Incoterms die nötige Sicherheit. Indem du sie geschickt in deine Verträge integrierst, stellst du sicher, dass sowohl du als auch deine Kunden genau wissen, wer für welchen Teil des Prozesses verantwortlich ist. So kannst du dich voll und ganz auf das konzentrieren, was du am besten kannst: dein Geschäft erfolgreich führen.

FAQ zu Incoterms

Ist FCA gleich FOB?

Nein, FCA (Free Carrier) und FOB (Free On Board) sind nicht gleich. FCA kann für alle Transportarten verwendet werden und bedeutet, dass der Verkäufer die Ware an einen benannten Frachtführer liefert. FOB gilt nur für Seefracht und bedeutet, dass der Verkäufer die Verantwortung bis zur Verladung auf das Schiff trägt.

Warum FCA statt EXW?

FCA bietet mehr Flexibilität als EXW, da der Verkäufer die Ware an einen vereinbarten Ort oder Frachtführer liefert, was den Transport einfacher und sicherer macht. Bei EXW trägt der Käufer alle Risiken und Kosten ab dem Werk des Verkäufers, während FCA dem Verkäufer mehr Kontrolle über die Übergabe der Ware ermöglicht.

Was ist besser, CIF oder FOB?

CIF ist besser für den Käufer, da sich der Verkäufer um den Transport und die Versicherung bis zum Bestimmungshafen kümmert. FOB ist besser, wenn der Käufer mehr Kontrolle über den Versand wünscht und die Transportkosten selbst verwalten möchte. Die Wahl hängt von deinen Präferenzen für Risiko und Kontrolle ab.

Was ist der Unterschied zwischen den Incoterms FCA und CPT?

Der Hauptunterschied zwischen FCA (Free Carrier) und CPT (Carriage Paid To) liegt in den Verantwortlichkeiten und Kosten für den Transport.

FCA: Der Verkäufer übernimmt die Kosten und Risiken bis zur Übergabe der Ware an den benannten Frachtführer. Ab diesem Punkt trägt der Käufer die Kosten und Risiken für den weiteren Transport.

CPT: Der Verkäufer trägt die Kosten und Risiken bis zur vereinbarten Destination, einschließlich der Frachtkosten. Der Käufer übernimmt die Risiken ab diesem Punkt, jedoch sind die Transportkosten bereits vom Verkäufer bezahlt. Kurz gesagt: Bei FCA zahlt der Verkäufer nur bis zur Übergabe an den Frachtführer, bei CPT bis zur Lieferadresse.

Was ist der Unterschied zwischen CPT und DDP?

Der Unterschied zwischen CPT (Carriage Paid To) und DDP (Delivered Duty Paid) liegt in der Verantwortung für Kosten und Risiken:

CPT: Verkäufer zahlt Transport bis zur Zieladresse, Käufer übernimmt ab Übergabe an den Frachtführer alle weiteren Kosten und Risiken.

DDP: Verkäufer trägt alle Kosten und Risiken bis zur Lieferung an den Käufer, einschließlich Transport, Zoll und Steuern.

Kurz gesagt: Bei CPT trägt der Verkäufer die Transportkosten bis zur Destination, während bei DDP der Verkäufer alle Kosten und Risiken bis zur Lieferung an den Käufer übernimmt.

Was ist der Unterschied zwischen den Incoterms FCA und DDP?

Der Unterschied zwischen FCA (Free Carrier) und DDP (Delivered Duty Paid) liegt in der Verantwortung für Kosten und Risiken:

  • FCA: Verkäufer trägt Kosten und Risiken bis zur Übergabe der Ware an den benannten Frachtführer. Käufer übernimmt ab diesem Punkt die weiteren Kosten und Risiken.
  • DDP: Verkäufer übernimmt alle Kosten und Risiken bis zur Lieferung an den Käufer, einschließlich Transport, Zollgebühren und Steuern.

Kurz gesagt: FCA endet nach Übergabe an den Frachtführer, DDP endet erst bei Lieferung an den Käufer.

Wer zahlt was?

Wer bei den Incoterms was zu zahlen hat, hängt von den verschiedenen Klauseln ab. Aufgeteilt wird das ganze so:

Gruppe E (EXW): Käufer trägt alle Kosten und Risiken ab Werk des Verkäufers.

Gruppe F (FCA): Verkäufer trägt Kosten bis zur Übergabe an den Frachtführer; Käufer übernimmt ab dort.

Gruppe C:

CPT: Verkäufer zahlt Transport bis zur Zieladresse; Käufer übernimmt ab Übergabe an den Frachtführer.

CFR: Verkäufer zahlt Transport bis zum Zielhafen; Käufer übernimmt ab Verladung und nach Ankunft. CIF: Verkäufer zahlt Transport und Versicherung bis zum Zielhafen; Käufer trägt ab Verladung und nach Ankunft.

Gruppe D:

DAP: Verkäufer trägt alle Kosten und Risiken bis zur Lieferadresse; Käufer übernimmt Einfuhrzoll und Steuern.

DDP: Verkäufer übernimmt alle Kosten und Risiken bis zur Lieferung an den Käufer, einschließlich Zoll und Steuern.

DDP: wer muss die Kosten tragen?

Bei DDP zahlt der Verkäufer alle Kosten bis zur vereinbarten Lieferadresse und alle Einfuhrabgaben, Zollgebühren und Steuern im Bestimmungsland. Der Verkäufer trägt sämtliche Kosten und Risiken bis zur endgültigen Lieferung der Ware an den Käufer. Der Käufer ist nur für die Annahme der Ware zuständig.

DAP: wer muss die Kosten tragen?

Bei DAP zahlt der Verkäufer alle Kosten bis zur vereinbarten Lieferadresse und er trägt alle Risiken und Kosten bis zur Lieferung der Ware an die vereinbarte Adresse, einschließlich möglicher Frachtkosten und Gebühren bis dahin. Der Käufer ist für Zollgebühren und Steuern im Bestimmungsland verantwortlich. Der Verkäufer trägt also alle Kosten und Risiken bis zur Lieferung, aber der Käufer übernimmt die Kosten für die Einfuhrabwicklung.

Wer zahlt was bei CIP?

Bei CIP zahlt der Verkäufer alle Kosten für den Transport bis zur vereinbarten Zieladresse sowie die Kosten für eine Mindestversicherung, die die Ware während des Transports abdeckt. Der Käufer übernimmt ab der Übergabe an den Frachtführer und er trägt alle Risiken für Verlust oder Beschädigung der Ware nach der Übergabe an den Frachtführer, sowie alle Einfuhrabgaben und Steuern im Bestimmungsland.

Wer zahlt die Versandkosten bei FCA?

Bei FCA zahlt der Verkäufer die Versandkosten bis zur Übergabe der Ware an den benannten Frachtführer oder einen anderen benannten Ort. Ab diesem Punkt übernimmt der Käufer die weiteren Versandkosten sowie alle Risiken und Kosten für den weiteren Transport und die Einfuhr.

Welcher Incoterm ist frachtfrei?

Bei einer frachtfreien Lieferung hat der Versender und nicht der Empfänger die Kosten der Lieferung zu tragen. Der Incoterm, der frachtfrei ist, lautet CPT. Hier zahlt der Verkäufer die Transportkosten bis zur vereinbarten Zieladresse, aber der Käufer übernimmt die Risiken ab dem Moment der Übergabe an den Frachtführer. CIP ist ebenfalls frachtfrei und zusätzlich enthält es eine Versicherung, die der Verkäufer für den Transport bis zur Zieladresse abschließt.

Was entspricht frei Haus?

Erfolgt eine “Lieferung frei Haus”, trägt der Verkäufer die Kosten für den Warentransport bis zum Bestimmungsort. Der Incoterm, der am ehesten dem Begriff "frei Haus" entspricht, ist DDP. Bei DDP übernimmt der Verkäufer:

  • Alle Kosten: Transportkosten bis zur vereinbarten Lieferadresse.
  • Alle Risiken: Risiken bis zur Lieferung an den Käufer.
  • Zollgebühren und Steuern: Alle Einfuhrabgaben und Steuern im Bestimmungsland.

Der Käufer hat lediglich die Ware bei Lieferung zu übernehmen, ohne zusätzliche Kosten für Transport oder Einfuhr.

Was bedeutet DAP bei Lieferbedingungen?

DAP bedeutet bei Lieferbedingungen:

  • Verkäufer trägt: Alle Kosten und Risiken bis zur Lieferung der Ware an die vereinbarte Lieferadresse im Bestimmungsland.
  • Käufer übernimmt: Zollgebühren, Steuern und Einfuhrabgaben im Bestimmungsland. Das heißt, der Verkäufer ist für den Transport und die Lieferung zur angegebenen Adresse verantwortlich, während der Käufer für die Einfuhrformalitäten und -kosten zuständig ist.
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